SAKURA

„Can’t help but wonder at the end of the day / If I die will the world have been a better place“, das sind zwei verdammt düstere Textzeilen. Sie kommen aus Sakuras Song „What am I here for?“, einem sphärischen Indie-Rock-Stück, getragen von Reverb/Delay-geschwängerten Gitarren und den ätherischen Vocals der namensgebenden Hauptfigur. Früher hätte man zu dieser Art von Songwriting „confessional“ gesagt. Heute, wo das ständige Starkseinmüssen auch wieder zum Käfig mit extrastarken Gitterstäben zu werden droht, klingt es erst recht ziemlich mutig.
Mehr zu Sakura selbst aus ihrem Info-Text: „Mit Grunge-Attitüde und Bubblegum Pop-Herz kombiniert Sakura Neunzigerjahre-Nostalgie mit ihrem ‚Liebes Tagebuch‘-Schreibstil und melodischem Schlafzimmer-Pop zu ihrem eigenen, unwiderstehlichen Indie-Rock.
Geboren und aufgewachsen in Hongkong, erwachsen geworden in London, zog Sakura nach Wien und gründete dort 2019 ihre Band. […] Derzeit arbeitet sie an ihrem Debüt-Album in voller Länge, das im Sommer 2022 veröffentlicht werden soll.“ Das, denkt sich hier der Programmschreiber, ist eine ganz schön lange Vorlaufzeit und deutet noch stärker darauf hin, was beim Hören ihrer bisherigen Songs und Betrachten ihrer beeindruckend durchdachten Videos schon klar wird: Hier zieht eine Singer-Songwriterin mit toller Band sehr konsequent und konzentriert ein kaum zu stoppendes Konzept durch. Und wir werden dann einmal sagen dürfen, dass wir sie noch ganz am Anfang spielen gesehen haben.

Foto © Shiori Kondo