Freitag, 26. Juli 2019 01.00

G.RIZO

Auf ihrem Lebensweg zwischen Missouri (wo sie als Kind nigerianischer Eltern geboren wurde), Paris, Lagos, New York und Nigerias Hauptstadt Abuja verbrachte Ihu Anyanwu alias G.Rizo auch einige Jahre in Wien, die einen tiefen Eindruck (unter anderem auch mit Popfest-Auftritten in den Jahren 2012 und 2015) in der örtlichen Elektronik- und Groove-Szene hinterließen. Unter anderem arbeitete sie mit Patrick Pulsinger, Gerhard Potuznik, I-Wolf und Dubblestandart.
Seit ein paar Jahren lebt G.rizo nun wieder in Nigeria, aber der Kontakt zu Wien und ihrer aus Jakob Schneidewind (Bass), Sixtus Preiss (Drums) und Dominik Traun (Keys) bestehenden Band ist nie abgebrochen. Sehr zurecht nannte das afrikanische Style- und Kulturmagazin Nataal sie in einem Feature über die neue alternative Kreativszene Afrikas „eine Frau von Welt.“
„Elektronische Musik wird als elitär aufgefasst“, sagt sie im Interview, „aber ich will nicht nur vor Expats spielen, also sind meine Sets schräger und verwackelter, das zieht Leute an. Und jetzt bemerke ich, dass junge Kids sich damit identifizieren und Afro House-Interpretationen machen. Ich sehe es als meinen Job, was zu präsentieren, authentisch zu sein und diese Botschaft zu verbreiten.”
Die Partys, die G.rizo getreu diesem Geist in Ajuba veranstaltet, haben sich mittlerweile als wichtiger Angelpunkt für eine neue Generation nigerianischer DJs etabliert. Die Leute dort, sagt sie, seien „eigenartigerweise offener für neue Sounds“ als im glamouröseren Lagos. „So lange die Songs funky sind, werden sie auch einen Bezug dazu finden. Ich verändere nicht die Welt (darüber kann man streiten, Anm.), aber ich bin glücklich, dass die Leute sich darauf einlassen und jedes Mal, wenn ich spiele, ist es ein Segen.”
Über G.rizos Wirkung auf Wien ließe sich genau dasselbe sagen.