Sonntag, 29. Juli 2018 19.30

OKMA, CHRISTIAN POLSTER & RELUPS (empowered by pro21)

Hier ist eine Neudeutung des Begriffs Battle Rap: „Kampfassistenz“, die klare Ansage des MC Okma: „Leute hört auf mit diesem Schubladendenken!“ Was seine Raps mit den Gedichten und Liedern von Christian Polster verbindet, ist erst einmal ihre gemeinsame Arbeit mit Relups (der Musiktherapeut Robert Duda), der Lebensumstand Trisomie 21 und ihre Mitgliedschaft beim Verein Pro21, der (ebenfalls laut „Kampfassistenz“) für „Migranten, Flüchtlinge und Menschen mit Behinderung“ einsteht:

„PRO21 holt Liebe, Sex und andere ‚behinderte‘ Realitäten aus der Tabuzone“, heißt es im Statement des Vereins, „Geistig-Behindert-Sein, gesellschaftlicher Widerstand und Aktivismus sollen sich nicht länger ausschließen. PRO21 ist nicht Lebenshilfe, sondern Kampfassistenz.“

Aber das hier ist ein Programmtext, also schleunigst zurück zur Musik: Okma macht nicht nur Agit-Hop, sondern auch humorvollen, ohrwurmigen Elektro-Pop samt Tanzeinlagen, siehe das sehenswerte Video zum Duett „Hey Sexy Boy, Hey Sexy Girl“ mit Johanna Ortmayr. Christian Polster, Schauspieler, Tänzer, Tasten- und Percussion-Spieler, wiederum rezitiert auf bereits 15 seit 2010 entstandenen CDs auf lebhaft berührende Weise zur akustischen Gitarre von Relups Texte wie „Ich suche eine Freundin“, „Das Grab ist Vergangenheit“ und „Der Tod ist ein Mädchen“. Gemeinsam haben Polster, Okma & Relups den Song „Sterbendes Gras“ aufgenommen. Ein Hip Hop-Beat, die lyrische Nylonsaiten-Gitarre, Polsters Spoken-Word-Strophen und die von Okma gesungen Refrains, irgendwo zwischen Gorillaz und Leonard Cohen.