Freitag, 27. Juli 2018 02.00

MALA HERBA

Ihr Info-Text beschreibt Zosia Holubowska alias Mala Herba als „sound artist and queer music activist“: „Auf der Basis traditioneller Musik, Magie und der Dämonenlehre Osteuropas erforscht Mala Herba Queerness und Sex-Positivität. Mächtiger, hexenartiger Gesang wird mit hypnotischen Beats, kalten Basslines und romantischen Synthesizer-Melodien verwoben.“ (aus dem Englischen übersetzt) Mala Herba, diese bösartige Pflanze, vergleicht ihre Musik gern mit dem Unkraut, das die Ordnung des Gartens der Gesellschaft überwuchert. Sie widmet ihr irreführend „Demo“ genanntes Album den „Hexen, Schlampen und Unruhestifterinnen“: „Es ist ein Tribut an meine Mutter, meine Großmütter und unsere starken weiblichen Ahninnen. In diesen Zaubersprüchen geht es um die Erforschung eurer Körper und Sexualität, das Lernen alleine zu sein, zu blühen, zu brauen, zu rasten, zu weinen, zu trauern, aber mehr als alles sonst zu überleben, standhaft zu bleiben und zu wachsen wie wildes Unkraut.“ Wer von Mala Herbas Sounds zwischen Darkwave und Disco und ihrer an Siouxsie Sioux gemahnenden Stimme beeindruckt ist, aber gern wüsste, wovon sie da auf Polnisch singt bzw. wo ihre Lieder herkommen, die oder der erfährt übrigens einiges mehr auf ihrer Bandcamp-Seite. Zum Beispiel, dass das Lied Rusałki aus der Region Tschernobyl kommt und von den Geistern ertrunkener Jungfrauen handelt, die Männer anlocken und zu Tode kitzeln.