Samstag, 28. Juli 2018 21.30

LOVE GOOD FAIL

Wie kann aus dem Nichts eine Band erscheinen, die so perfekte, mit soviel Liebe geschnitzte Melodien und persönliche Begebenheiten aus dem Alltag in einen derart satt und doch transparent produzierten, manchmal kristallin kontemporär, dann wieder einen Deut hauntologisch retro, dann wieder dubby produzierten Sound zu formen vermag, der sogar eine Zeile wie „Let’s have another beer“ unheimlich elegant klingen lässt?

Ihr Info-Text erklärt es sehr schön: „Love Good Fail ist ein Love Triangle aus Wien. Sie feiern den Fehltritt: Sängerin Johanna ist in jungen Jahren am Schlagzeug gescheitert. Producer Johannes war Dachspengler, Bademeister, Kellner uvm, bevor er die Band mitbegründet hat, nur Keyboarderin Maria hat im Gegensatz dazu immer schon Klavier gespielt. Sie haben sich bei einer Theater-Vorstellung von Oscar Wildes Ein idealer Gatte kennengelernt und 2016 Love Good Fail gegründet. Mit Wilde verbindet sie auch die perfektionistische (aber zum Scheitern verurteilte) Suche nach dem Schönen. Love Good Fail feilen, darüber hinaus beeinflusst von Künstlern wie David Bowie oder John Cage, an einem schöpferischen Gesamtkonzept. Love Good Fails Musik ist der Einbruch von Traum und Phantasie in die Wirklichkeit und umgekehrt.“

Gut ist auch die Geschichte, wie Wolfgang Schlögl (ex-Sofa Surfers bzw. I-Wolf) dazu kam, die Platte von Love Good Fail zu produzieren. Er habe die Band entdeckt, „als er sein Fahrrad reparieren hat lassen, weil ihr Proberaum direkt neben der Fahrradwerkstatt liegt.“ Da lassen sich alle möglichen Geschichten drum herum zusammenfantasieren (Hat er irrtümlich auf die falsche Kellertür geklopft, Love Good Fail dahinter vorgefunden und in ihnen die Zukunft erblickt? Drangen ihre Klänge verlockend von nebenan durch die Wand in die Fahrradwerkstätte? Irgendwann werden wir es erfahren).