Freitag, 29. Juli 2016 21.00

The Crispies

Eine Rockband zu sein allein reicht natürlich nicht, da braucht es auch ein bisschen Positionierung: „Für Rocker so Pop, dass es schon wieder interessant wird und für Pop-Hörer so rockig, dass es für sie ebenfalls spannend ist“, das ist die schlüssige Definition, die Sänger Tino Romano jüngst in einem Interview mit dem Blog Hoamat Heroes extemporierte.
Wobei Heimathelden ganz offensichtlich nicht die Inspirationsquellen hinter der Musik der vier jungen Leute namens Crispies sind. Ihre Bezugspunkte liegen eher im unerschütterlichen Grundprinzip Led Zeppelin, wenngleich mit merklich modernisiertem Männlichkeitsbegriff, gepaart mit Old-School Punk-Verständnis und dessen heutiger Fortsetzung in Bands wie den Black Keys. Die im Video zum Song „Bad Blood“ porträtierte, ausufernde Party-Szenerie hätte so auch Richard Linklater vor die Linse laufen können. Und der aufgeputschte Soundtrack dazu macht augenblicklich nachvollziehbar, warum das Modell Rockband, selbst wenn es per se noch nicht reicht, dort, wo es gelingt, dann doch alles ist, was es braucht. „Call it bad luck, yeah, we spit blood“, singt Romano, und die junge Frau, die im Video seinen Part mimt, lässt mittels Hand- und Fingergesten fiktive Blutströme aus ihren Mundecken das Kinn herunter fließen. Pech ist das allerdings keines, so wie die jungen Leute sich da aufführen, sondern eine logische Folge ihres puren Leichtsinns. Aber was soll man sagen, sie hören einem ja sowieso nicht zu.