Samstag, 7. Mai 2011 20.30
Francis International Airport

Francis International Airport

Siluh schreibt Band- und Labelgeschichte (gekürzt): „Eine Flasche Wein kreiste zwischen uns. Wir schauten auf die glimmenden Lichter und warfen uns Träume zu. Siluh Records und Francis International Airport. Aufbruch war die Devise! Irgendetwas machen mit und für dieses wunderbare Etwas, Musik. Dieser Abend blieb unvergessen. Ein kurzer Moment eigentlich nur und doch irgendwie für uns als Label so etwas wie ein Innehalten, bevor wir uns hinaus stürzten in diese so genannte Industrie, mit all unserer Naivität. Die Band hat sich währenddessen zu etwas entwickelt, was sie ansatzweise auf dem spärlich beleuchteten Weg Richtung Grosstadtgetümmel andeutete, und was wir skizzenhaft immer noch irgendwo in unserer Erinnerung blieb. Sie nahmen dabei den vermeintlichen Umweg, ja Rückschritt in Kauf. Das Vergraben in der Provinz, im heimatlichen St. Pölten. Um Songs zu schreiben, umzuschreiben, zu vergessen und wieder neu zusammen zu setzen. Um sich ein Studio zu bauen, um dann endlich ihr Album aufzunehmen und um wirklich zu einer Band zu werden. Und jetzt, Jahre später stehen wir wieder mit einem Wein in der Hand in einer Sommernacht. Diesmal mitten drin in der Stadt, eingeklemmt zwischen Menschen, die schwitzen, drängeln und sich bewegen. Und vorne steht diese Band aus der Nacht vor zwei Jahren, doch was jetzt passiert hatten wir so sicher nicht erwartet. Wir werden förmlich eingehüllt in einen Schauer aus Gänsehaut. Die Melodien tropfen von den U-Bahnbögen über uns. Die Gesänge des Herren und der Dame schweben nach draußen in die Nacht, auf die Strasse und bringen den Verkehr zum Erliegen. Die Gitarren und Keyboards verweben sich zu einem undurchdringlichen Netz von Melodien und lassen uns in diesem Raum aus der Zeit fallen. Zwischen all den Menschen sind wir wieder zurück auf diesem Berg, in dieser Nacht, mit dieser Flasche Wein. Mit all den Hoffnungen und Träumen und wir verstehen sie neu. Wir wissen wieder, dass das einen Sinn macht, obwohl alles um uns einstürzt.“