Samstag, 25. Juli 2015 15.00

MAJA OSOJNIK

Wer Maja Osojnik beim Popfest 2013 auf der Seebühne slowenische Volkslieder singen oder etwa 2011 im brut als Teil von broken.heart.collector mit Bulbul beim Fabrizieren von hochelektrischem Noise gesehen hat, sollte auch diesmal wieder unbedingt kommen, aber sich bloß keine Wiederholung des Erlebten erwarten. Musiker_innen führen ja gern die Behauptung ihrer stilistischen Vielfältigkeit im Mund, aber Maja Osojnik meint es ernst. Wenn sie – wie diesmal – ihr Programm „Recycling Fear“ aufführt, umgibt sie sich mit einem ganzen Haufen Geräusche und Töne erzeugender Gadgets und Krimskrams, aus denen sie mit Umweg über ihren Mixer die erstaunlichsten Stücke zusammen improvisiert. Sie beschreibt das selbst so: „In meinem Solo Programm ‚recycling fear‘ möchte ich die Liebe für einfache Songs, experimentelle Neue Musik, frei improvisierte Musik und industrielle (Rock-)Music verbinden. Es entstehen pulsierende Drones, Cluster-artige Soundscapes, die mit eckigen, trashy Beats oder mit einer hyperaktiven, maschinenartigen, Atemklangminiatur unterbrochen werden. Aus einem fast meditativem Stück wächst ein Stück Musique Concrète. Die elektrischen Schiebedächer, die Möwen, die Flugzeuge, der Regen, die Ping-Pong-Bälle, die Feedbacks, das verlassene, verstimmte Klavier. Ein minimalistisches aus Klappengeräuschen gebautes Stück landet wieder in einem industriellem Loop oder einem ‚extended‘ Paetzold Bass-Solo. Die Konstruktionen aus den ‚Rejects‘ oder ‚Klangabfall‘ finden statt. So nenne ich meine Bibliothek der Klänge, die als Resultat von digitalen Fehlern bei den Aufnahmen oder eines ‚kaputt werdenden‘ Computers ungewollt verzerrt, übersteuert, phasenverschoben heraus gekommen sind.“