Sonntag, 27. Juli 2014 21.00

Over At The Stars

Drei Leute, die als Kinder zusammen in Oberösterreich in einem Blockflötenquartett spielten und 2009 oder 10 wieder zusammenfanden, um gemeinsam Musik zu machen. Diesmal allerdings zumeist via File-Austausch übers Netz von Computer zu Computer, was dann in Summe manchmal so klingt wie die Young Marble Giants ohne Gitarren, ein weiblicher Brian Eno, Massive Attack, die sich unter einer Wolldecke verstecken, oder Björk, wenn James Blake auf ihrem Schoß sitzt und am ReacTable bunte Burgen baut. Einmal brüchig, dann ambient, dann wieder unverschämter, lyrischer Pop. Over at the Stars lassen sich gern Zeit. Sobald ein Haufen Tracks sich der Fertigstellung nähert, veranstalten sie intensive, konzentrierte Zusammentreffen. Das nennen sie dann sehr nüchtern „Klausuren“ oder „Bandlager“, bei denen laut Auskunft der Band in einem Interview mit dem FM4 Soundpark anno 2010 „alle alles“ machen. Das heißt: Katharina Hanz singt, David Punz (der in der Vergangenheit unter anderem in so unterschiedlichen Formationen wie Your Ten Mofo, Chris and the Other Girls und in Bernhard Eders Band auftauchte) und Michael Jaksche nicht (obwohl man sich da bei einem Track wie Brozz auch nicht so sicher ist, es sei denn, da wurde Hanz’s Stimme heruntergepitcht). Viel mehr war über den Background der Bandmitglieder in der Suchmaschine des großen Bruders nicht zu erfahren, und man hat den Eindruck, die Band will das auch genau so haben.
Weit informativer und wichtiger ist aber sowieso der Hinweis, dass man auf ihrer Website ihre drei wunderbar atmosphärischen „Clicks“-EPs und ihre erste titellose EP anhören und herunterladen kann. Was uns darüber hinaus schließlich noch brennend interessieren würde, ist, was eigentlich aus der oder dem vierten BlockflötenspielerIn geworden ist.