Er wäre fast irreführend, hier allzu viele Worte über Sleep, das mit Samples auf Konzertreisen gesammelter Feldaufnahmen gepfefferte, vor einem Jahr erschienene Solo-Album des Ja, Panik-Sängers- und Songschreibers Andreas Spechtl zu verlieren. Denn die Live-Version von Sleep hat sich, seit Spechtl vor der Aufgabe stand, das Material auf der Bühne umzusetzen, zu einem fixen Trio ausgewachsen.
Rabea Erradi, die Ex-Bassistin der Hamburger Band Die Heiterkeit, spielt hier Bass und Saxophon, Chris Imler, der vor zwei Jahren ein Soloalbum veröffentlichte und sonst noch Schlagzeug bei Peaches, Golden Showers, Puppetmastaz und allen möglichen anderen spielte, trommelt auch hier.
Das ist ganz sicher auch ein bewusster Konzeptbruch, schließlich ist der Schlaf und Spechtls Versuch, ihn in seinen kreativen Prozess einzubauen, per se eine einsame Angelegenheit, im Gegensatz zu dieser Band.
Eine gewagte Analogie drängt sich auf, und zwar zu Damon Albarns aus somnambulen Schnipseln montierten Soloalbum „Everyday Robots“ (2014), und der Live-Besetzung, die jene Songs zu Gemeinsamkeiten transformierte. Ähnliches (aber doch ganz anderes) lässt sich auch von Spechtl, Erradi & Imler erwarten.