In ihrem Bestreben, in einem gediegenen Popfest-Programm auch den – vielleicht dem begründeten Zorn der Zeit geschuldeten – Boom des neuen Punk zu repräsentieren, stießen Kurator*innen Anna Mabo und Dorian Concept auf genau das, was sie suchten: Die Songs des Debüt-Albums von Szene Putzn gehen anarchisch aber tight geradewegs in Richtung Speed, Geschwindigkeit, grande vitesse und tragen Titel we „Kein Bock“, „P.M.S.“ oder „Körperpflegeblues“. Die Vocals – nie leiser als aus voller Kehle gebrüllt – kämpfen sich durch den Radau hindurch ans Ohr. „Geld ist eine Droge!“, heißt es da in einem Song namens „Geld“ und „Wirtschafts! Krise! Umwelt! Krise! Flüchtlings! Krise! Identitäts! Krise! Finanz! Krise! Sozial! Krise! Lebens! Krise! Beziehungs! Krise!“ in einem anderen namens „Krise“. Das klingt auf dem Papier allerdings weit verbissener als im Kontext ihres von offensichtlichem Spaß am Ausrocken geprägten Sounds.
Der Band-Infotext behauptet: „Wo Szene Putzn draufsteht, ist Super-Sexy-Synthi-Trash-Punk drin! Die rotzfreche Dreier-Bagage aus Wien drischt sich ungebremst in die vergammelten Herzen ihrer Fans. Mit einer ordentlichen Portion Selbstironie werden Klischees herumgeschleudert und in der Luft zerfetzt. Übelst laut und gnadenlos tanzbar! Google PMS, sonst kriegst du richtig Stress!“
Foto © Szene Putzn