Wenn ein Duo eine Supergroup sein kann, dann sind das Kristy & The Kraks, kennt man Gitarristin Kate Kristal doch von Rabe bzw. Dot Dash, bzw. Schlagzeugerin Ana Threat von ihrem Solomaterial und den Happy Kids her. Nach einer 2014 erschienenen ersten EP veröffentlichten sie letztes Jahr ihre Debüt-LP „Smile“.
Während sein gleichnamiges Oeuvre Brian Wilson in den endlosen Studiowahnsinn trieb, verstehen und schätzen K&TK auf ihrem Album wie auch live die Segen der Reduktion. Derart fokussiert produzieren sie so unwiderstehliche Schlager wie „Be Nice“, Charts-Futter für eine fiktive bessere Welt, in deren alternativer Popgeschichte die Shangri-Las den Leader of the Pack zum Teufel bzw. die Shaggs die Stones zurück über den Teich jagen. Nach allem, was wir von Phil Spector wissen, war und ist der ein furchtbar repressiver Frauenfeind. Insofern scheint es nicht abwegig, dass K&TK gelegentlich so klingen wie Spectors Girl Bands ohne Spector (bzw. an seinen Produzentensessel gefesselt). Dann wiederum verweisen ihre Riffs auf Surf und Trash Punk jener Sorte, den uns einst die Cramps beibrachten. Turn up the Treble and cut out the middle!