Seebühne

PRESSYES

Der Name ist auch das Programm dieses seine frohe Botschaft via Popsong verbreitenden Positivismus-Projekts von René Mühlberger, einem Singer-Songwriter, der beharrlich und enthusiastisch wieder und wieder auf den Ja-Knopf des Groove- und Melodien-Spenders drückt, um zu sehen, was dabei rauskommt.

In seinen musikalischen Brotjobs leiht der Ex-Frontmann von Velojet seine Talente so unterschiedlichen Leuten wie Clueso, CariCari, Bilderbuch und Sophie Lindinger. PRESSYES dagegen ist im allerbesten Sinn des Wortes seine klingende Urlaubsbeschäftigung.

Wenig erklärt Mühlbergers Natur besser als die Entstehungsgeschichte von „Mirissa“, dem nach einer Stadt am Strand von Sri Lanka benannten Eröffnungssong seines letzten Albums, inspiriert von einer unerwarteten Begegnung mit einem zwei Meter langen Waran im Badezimmer seiner dortigen Hippie-Herberge – in Mühlbergers Polyanna-Hirn Stoff für eine sonnige Melodie zu perlender Funk-Gitarre, luftigen Vintage-Keyboards und einem federleichten Beat.

Tatsächlich ist „Breeze In Breeze Out“, das zweite PRESSYES-Album, das der Multiinstrumentalist wieder einmal im Alleingang aufnahm, nach den Grundanweisungen einer in Sri Lanka unterrichteten, fraglos entspannenden Atemtechnik benannt. Dem Urlaubsidyll gerecht betitelte Songs wie „Atlantic Ocean Spray“, „The Coast“ oder „Midnite Diving“ lassen sich aber auch ganz ohne meditative Vorbereitung in der bedrückenden Enge des Binnenlands genießen, um gar nicht erst von Frankreich oder Japan zu reden (das japanisch-französische Hipster-Label Kitsuné veröffentlichte die Songs „We are Shadows“ und „Purpose“ in Lizenz, kein schwacher Coup für Pressyes).

Live wird Mühlberger wie auch schon bei seinem bisher letzten Popfest-Auftritt 2018 von seiner Partnerin Marlene Lacherstorfer am Bass und Alex Kerbl am Schlagzeug unterstützt, diesmal noch verstärkt durch Clara Gottsauner Wolf an Congas und Gesang.

Foto © Marlene Lacherstorfer

 
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