Sa 27/07 01.30

TU Prechtlsaal

MONOKAY

„Die Turnstile von Wien“, nennt Lisa Schneider Monokay im Gespräch mit dem Popfest-Programmschreiber, und der muss natürlich aufpassen, so ein Etikett bleibt schließlich schnell einmal an einer Band kleben. Also wollen wir der Balance halber festhalten, dass dieses Power-Trio im Fischauge-Video zum zornig-politischen Gassenhauer „Bitch of the Rich“ im nicht mehr ganz so jungen Popfest-Programmschreiber auch sehr intensive, willkommene Erinnerungen die Spätachtziger/Frühneunziger weckt. Jene Phase, als Hardcore, Noise Rock, das härtere Ende von Shoegaze und Grunge noch in den selben kleinen Clubs zu sehen und zu hören waren.

Monokay selbst haben sich für ihre Spielart des strukturierten Lärms das dementsprechend passende Genre-Kürzel „Nu-Grunge-Gaze-Core“ ausgedacht. Allerdings mit der Vorwarnung, dass sie sich davon nicht eingrenzen lassen werden. Denn: „Maybe I don’t give a fuck what you think now“, wie sie im Song „161“ auf ihrem Digital- und Kassetten-Release „on short term notice, something completely different“ singen, nein brüllen. „Better run run Nazi scum“, geht eine weitere, mit deutlicher Dringlichkeit vorgetragene Zeile. Und wenn wir schon in Retro-Begriffen reden: Die österreichische Hardcore-Szene war übrigens auch vor 30, 35 Jahren schon sehr ausgesprochen antifaschistisch. Es gibt so Aspekte im Leben, da liegt ein bisschen Traditionspflege nicht falsch.

Foto © Sam Rockman

 
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