Sie stand das erste Mal 2011 (mit Skero und SK Invitational), dann wieder ’14 und ’19 auf der Popfest-Bühne, füllte jedesmal den Platz mit ihrer mächtigen R&B-Stimme und dem Flow ihrer Finger auf den Tasten, trug dabei aber auch immer den Rucksack der erwarteten Weltkarriere auf dem Buckel (ein US-Plattenvertrag, wie so oft gefolgt vom endlosen Warten auf den Release).
Ende 2019 erschien nach einigen EPs dann endlich LYLITs Debüt-Album „Inward Outward“, und was danach kam, braucht man eh niemandem zu erklären.
Als die Welt sich 2022 wieder öffnete, tat sie sich mit dem Schauspieler Kristian Nekrasov zusammen, um sich thematisch völlig neu zu orientieren: „Während der gemeinsamen Arbeit wird der Künstlerin immer klarer, dass sie keine Umwege mehr gehen will“, lernen wir aus der Biographie der Künstlerin: „Klarheit in Form, Emotion und Ausdruck und schnörkellose Direktheit werden zu Werkzeugen ihres kreativen Schaffens. ‚In dieser überflutenden Zeit spüre ich einen starken Drang, mich künstlerisch reduziert und klar auszudrücken. Der Inhalt meiner Texte ist mir wichtiger denn je, und die Musik fungiert für mich wie ein Verstärker dessen.‘ […] LYLIT komponiert und produziert die Filmmusik für den Kinofilm ‚Eismayer‘, der im Herbst ’22 auf der Biennale Venedig erstmals gezeigt und mit dem großen Preis der Jury ausgezeichnet wird, schreibt für und mit anderen Künstler*innen und tritt als Sängerin mit diversen Artists auf (SK Invitational, Andreas Schreiber, Parov Stelar, TY, Blumentopf, Fiva, DubFX, Janus Ensemble, Random Trip, etc).“
Im Hintergrund all dieser Aktivitäten entstand ein neues Programm, das LYLIT – gemäß der neuen Maxime einer radikal abgespeckten Show – gemeinsam mit ihren Background-Sängerinnen Anja Om & Ricarda Oberneder aufführen wird. Eine Art Premiere also, und eine neue LYLIT, nicht weniger ambitioniert, aber vom Druck befreit.
Foto © Helena Wimmer