Sa 27/07 17.00

Seebühne

LAUNDROMAT CHICKS

Es spielt keine Rolle, ob Tobias Hammermüller nun den kompletten Katalog von K Records, Sarah Records oder Track & Field besitzt. Ob er mit den Moldy Peaches aufgewachsen ist, die Pastels, die frühen Herman Dune oder gar die Go-Betweens verehrt. Ob er je die Television Personalities oder die Modern Lovers gehört hat. Der Twee Pop, den er und seine Band (Lena Pöttinger, Felix Schnabl und Theresa Strohmer) gemeinsam hervorbringen, könnte entweder studierte Pose sein oder einfach das, was die Brit*innen so unübersetzbar „artless“ nennen. Fest steht, dass die Laundromat Chicks alles richtig machen, und das nun schon seit zwei Alben („Trouble“ und „Lightning Trails“).

Irgendwann wird Hammermüllers Alter hoffentlich aufhören, Thema des aufgeregten Laundromat Chicks-Diskurs zu sein, aber es ist schon verständlich, dass die Leute ihr Erstaunen über sein Talent einstweilen in eine Wunderkind-Erzählung packen. Kennt man halt so im Mozart-Land. Wie er in Close-Up selbst ganz richtig singt: „There’s no way to be dealing with this in any rational way“

In seiner als Promo-Text getarnten Preisung bezeichnet wiederum Paul Buschnegg, selbst Frontmann bei Pauls Jets (und mittlerweile Hammermüllers Partner in einem Seitenprojekt namens Comic Figure) die Musik der Laundromat Chicks als „Gegenentwurf eines markschreierischen Pops. Und das, obwohl die Band selbst Teil einer immer größer werdenden Wiener Post-Punk-Szene ist, die unter dem Radar der medialen Berichterstattung wächst und wächst. […] In den Songs kreiert Tobias Hammermüller surreale Welten, zu denen sich der 19-jährige von alten Filmen inspirieren lässt, um sie mit Geschichten aus der Vorstadt St. Pöltens zu verweben. So erzählt sein lyrisches Ich vom Weg zum Supermarkt, wo jemand genau dieselben Schuhe trägt wie er, nur cooler. Sogleich heißt es: ‚Do you wanna be in my band?‘ Zuckersüß, aber eine Band gibt es in Wirklichkeit bereits.“ Und sie wird auf der Seebühne ihr Popfest-Debüt geben.

Foto © Victoria Aron

 
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