TU Prechtlsaal

FLIRTMACHINE

Zur Klarstellung: Es gab sicher nicht den Ausschlag, dass Robert Gerstendorfer den Kurator:innen bei der Popfest-Bewerbung ein Foto von sich und Bruder/Bandkollege Arthur beim Stagediven bei einem Attwenger-Gig mitgeschickt hat. Gut, es mag Ko-Kurator Markus Binder schon auch ein wenig gerührt haben, zumal in Verbindung mit der Anekdote, dass der Bassist von Flirtmachine Simon Ploier schon als Embryo im Mutterbauch Attwenger live erlebte (seine Mutter musste dem Gig entfliehen, weil dort zu wild gemosht wurde). Was diese zwischen Salzburg und Wien pendelnde Band für das Popfest-Line-Up (mehr als) qualifiziert, ist allerdings einzig ihr Sound, in dem Ko-Kurator:in Lisa Schneider Parallelen zu Alex G, Mac DeMarco oder den Current Joys ortet.

Man kann sich Flirtmachine aber auch in den Neunziger- oder Nullerjahren als die Art von Pavement- und Beck-Fans vorstellen, die sich in bekifften Stunden mit alten 10CC-Alben amüsieren (siehe „Whisper“ oder „Cats in the Park“). Es wundert einen dementsprechend wenig, wenn ein Skateboard im Video vorkommt. Doch sobald du glaubst, du hast das passende Schächtelchen für sie gefunden, kommt zur Desorientierung was auf deutsch daher („Alles ist Scheissegal“, „Mein Haus“).

In ihrem Info-Text bezeichnen Flirtmachine sich als „Untergrundbefürworter“, unterwegs auf dem „dünnen Grat zwischen 17 E-Gitarren pro Song und 3 Akkordwechsel pro Album.“ Während auf ihren frühen Aufnahmen noch eine Drum Machine den Beat vorgab, haben sie sich auf ihrem bescheiden betitelten zweiten Album „Flirtmachine Forever“ mit Camillo Mainque Jenny am Schlagzeug und Simon Ploier am Bass vervollständigt. Jene „vierköpfige Bandbesetzung“, so der Info-Text weiter, „ist durch ihre Herkunft aus Argentinien, Armenien und Wels kulturell-herb vermischt und richtet damit beste musikalische Grüße in die Welt hinaus. Kalifornien oder Salzburg, Hauptsache Flirtmachine mit Mangoeis.“

Foto © Sophia Oberrauch

 
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