Seit ihrem letzten Popfest-Auftritt 2023 hat Leo Schlager alias The Zew eine weite Reise zurückgelegt. Von den Solo-Songs ihres Debüt-Albums „1FI1FO“ zur vollen Band-Besetzung ihres Mini-Albums „Zazel Wants To Fly“ (Daniela Czurda, am Bass, Matthias Frey am Schlagzeug, beide auch an Violine und Gesang, bei Gelegenheiten wie dem Popfest verstärkt durch Marta Beauchamp am Cello und einen ganzen Chor). Vom Sound des eigenen Schlafzimmers zu inklusiven Hymnen, die zur gegenseitigen Umarmung in gelebter Pluralität aufzurufen scheinen.
Ihre Persona mit auf die Wangen aufgemalten, zusätzlichen Augen ist dieselbe geblieben, aber im Kreis der einfühlsamen Band kommt The Zew’s musikalische Verwurzelung in der prä-quantisierten, organischen Verspieltheit der Sixties zum Vorschein – das allerdings mehr als frei assoziativer launch pad denn als Retro-Rückzugsort.
Passend zu ihrem Künstlerinnennamen (ausgesprochen so wie „zoo“) tummelt sich im Werk von The Zew dabei reichlich Fauna, wie etwa der Falke aus „The Falcon is a Pretty Bird“ oder das Mottenkostüm und das Federkleid im Video zu „Black Feather“, denn Schlager/The Zew ist eben nicht „nur“ Songwriterin, sondern auch Illustratorin, das heißt eine audiovisuelle Künstlerin, die „Pop“ als eine Performance für alle Sinne begreift.
Übrigens, eine Korrektur zum ersten Satz: Genau genommen war The Zew auch 2024 beim Popfest mit dabei, und zwar auf der Seebühne an der akustischen Gitarre als eine aus dem Reigen der „Friends“ rund um Wolfgang Lehmann aka Möstl (er hat ihr letztes Album produziert und aufgenommen).
Dieses Jahr ist es umgekehrt, denn diesmal singt Lehmann im Chor von The Zew, dessen illustre Namensliste sich liest wie ein ganzes Popfest für sich: Tamara Leichtfried von Dives, R O N I A, Saskia Klar, Michael Gutenbrunner (Alpha Romeo), Margarete Wagenhofer (Zinn), Pete Prison IV (Vereter), Leni Ulrich (Jopa) und Jakob Brejcha (ex-Bipolar Feminin), Marilies Jagsch alias Maiija, Christoph Ixbert (Schrecken) und Anna Attar alias Monsterheart.
Foto © Pia Reschberger
Tag 3 – Sa 26 Juli – 22:15 Seebühne
