Mehr Pop geht nicht, davon zeugen knapp 21 Millionen Abrufe des Sharktank-Hits „Washed Up“ auf der gewissen schwedischen Streaming-Plattform, aber auch die Liste großer Festival-Namen im Terminkalender der Band (jetzt inklusive Popfest Wien). Dabei pflegt das live auf fünf Köpfe anwachsende Trio rund um Wunder-Produzent Marco Kleebauer (Leyya, Bilderbuch, Ant Antic etc.), Gitarristin/Sängerin Katrin Paucz und Rapper Mile einen durchaus gewagten Hang zu üblicherweise unerlaubten Stilvermischungen.
Semi-akustischer Indie-Pop mit Tropicalia- oder Folk-Einschlägen und dichten Gesangsharmonien vermählt sich für gewöhnlich ja nicht so schnell mit Hochgeschwindigkeits-Rap, Hip Hop- oder Dance-Beats. Doch die schlichte groovige, melodiöse Musikalität, mit der Sharktank diese Zutaten zusammenwerfen, bringt selbst noch die Knie der steifsten Genre-Spießer und der Kulturelle-Aneignungs-Polizei noch großmütig zum Wippen. That said: Nach den beiden Alben „Get It Done“ (2021) und „Acting Funny“ (2024) hat die EP „Blindsided“ das Revier des Sharktank doch deutlich vom Coffeeshop in Richtung Club bzw. Dancefloor verschoben. Gerade recht für die Seebühne!
Foto © Oskar Ott