Fr 26/07 19.30

Wien Museum Foyer

HERMANN FRITZ BANDA

Auf dem Gebiet traditioneller Musik aus Österreich und Umgebung mit Schwerpunkt auf Ober-, Niederösterreich und die Steiermark ist Musikwissenschaftler und Landlergeiger Hermann Fritz seit mehr als vier Jahrzehnten sowas wie Alan Lomax, Cecil Sharp und Pete Seeger in einem. Wenn Ko-Kurator Markus Binder auf ihn zu sprechen kommt, kommt er aus dem Schwärmen nicht heraus: „Der ist zugleich Forscher und Musikant. Dem kannst du stundenlang zuhören, wenn er darüber spricht, wie Musiken entstanden sind. Der kann dir dann erzählen, dass auf den Flößen, auf denen das Holz über die Donau transportiert wurde, Musiken mittransportiert wurden. Und er sagt – um das jetzt in Bezug auf Popmusik zu erwähnen – eben sehr schön, dass Musik immer nur aus Mischungen entstehen kann.

Da gab es zum Beispiel Wanderarbeiter, die aus Bayern nach Rumänien gefahren sind und umgekehrt. Und dass zum Beispiel der bayerische ‚Zwiefache‘ immer zwischen Zwei-Viertel- und Dreivierteltakt wechselt, ist auch ein Relikt davon, dass rumänische Wanderarbeiter in Bayern um 17-Hundertirgendwann Hopfen gepflückt haben. Die rumänische Musik hat eben so ganz arge Takte, Sieben-Achtel oder Fünfzehn-Achteltakt, ganz weirde rhythmische Strukturen. Und die finden sich dann wieder in bayerischer Volksmusik. Darüber kann der stundenlang reden. Und er kann spielen, der hebt richtig ab! Wenn der anfängt, so steirische, langsame Landler zu spielen, dann kriegt das für mich sowas Alienmäßiges.“

Die Band des Hermann Fritz besteht aus Angelika Hudler (Geige), Erna Ströbitzer (Kontra) und Christian Hageneder (Bassgeige), Hermann Fritz (Geige). Ihr Repertoire beinhaltet Arien und Jodler, gespielt und gesungen, Ländler, Walzer, Boarische, Polkas und Tangos, Stücke aus Handschriften und Feldforschungen z.B. bei Sepp Stadlmann (Salzkammergut) sowie Eigenkompositionen von Hermann Fritz.

Foto © Tabea Hüberli

 
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