TU Kuppelsaal

HASE

„Die Dauer eines Songs, die Dauer von Applaus, die Dauer, sich einmal komplett um einen Mikrofonständer zu drehen. Lieder von Hase sind oft nur 30 Sekunden lang, Konzerte dauern zehn bis fünfzehn Minuten. Die gute Band ist nicht die Band, die am längsten spielt. Hase sind das Punk-Rock-Fundament, alle Extras abgelegt und alles runtergebrochen auf das Wesentlichste: das was nicht passt (Politik, Geld, Solidarität), wird passend gemacht (eine Handvoll Akkorde, ein durchgehauenes Schlagzeugfell, ein angeschrienes Mikro, das von der Bühne rollt).

Das ist die Band, die es nur einmal gibt. Die man zuerst sehen will, sehen möchte und dann unbedingt sehen muss“, sagt Christoph Sepin (FM4), der Hase gesehen hat.

„Hase, straight outta Gradec“, sagt ihr Pressetext (aus dem Englischen übersetzt), „ist das beste neue Noise-Kollektiv. Ihre Mischung aus rohem D-Punk, schnellem Achtziger-Hardcore und weirdo Haudrauf-Sounds ist etwas gleichzeitig Einzigartiges und Vertrautes. Ihre Version von ‚Alle meine Entchen‘ ist jetzt schon legendär.“

Abschließend stellt die Popfest-Statistik-Abteilung fest: Der kürzeste Song auf „Hase“, dem Debüt-Album von Hase, ist „pflastersteine“ (16 Sekunden), der längste „faschoschweine“ (1 Minute 28 Sekunden). Um ein Haar bzw. eine Sekunde wäre „futter“ (Textzitat: „Kohl, Karotten, Kohlrabi-Blätter, Spinat, gelber und roter Paprika, Broccoli, normales Hasenfutter, Fenchel, Sellerie, Chicorée, Hasenfutter vom Tiergeschäft, Blattsalate…“) gleichauf der längste Song, und die ganze für sich selbst sprechende Statistik wär im Arsch gewesen. Nichts ist Zufall bei Hase.

Foto © Niklas Rosam

 
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