„Unplug the fax machine for a while“, ist eine Zeile, die uns augenblicklich in der glamourös gepflegten Leisure-Welt des Offline-Zeitalters verortet. Sie fällt gleich im ersten Track von „Stardust“, dem aktuellen Album der Band Spitting Ibex rund um Sängerin Tanja „Aunty“ Feinsipp und Gitarrist Florian Kittner. Der schnippische Sound geslappter Bass-Saiten (Florian Jauker) trifft auf hier Rimshots an der Snare (Alex Distl), kultiviertes E-Piano (Ferdl Aufner) und Kittners Chorus-Gitarre, passend zur kosmisch/kalifornischen Airbrush-Ästhetik der Cover-Grafik.
Und die Schlüsselreize täuschen nicht: In ihrem Funk-Verständnis haben sich Spitting Ibex seit ihrem letzten Popfest-Gig 2019 bzw. der härter rockenden Tendenz ihres dritten Albums „E.G.O.“ in Richtung eines transparent souligen Club-Sounds entwickelt. Langweilig wird das nie, denn zwischen Passagen groovigen Understatements fährt immer wieder der Adrenalinschub des nächsten, knackig exekutierten Breaks, während gefeaturete Szene-Zeitgenoss*innen wie Elena Shirin, Harry Dean Lewis und Jahson The Scientist den Bezug zu einer eskapistisch entspannten Version der Gegenwart bzw. besseren Zukunft herstellen.
Der Info-Text der Band nennt das Ergebnis ziemlich treffend einen „Futuristischen Vintage-Sound oder Retro-Zukunftsmusik.“ Spitting Ibex, heißt es weiter, „bringen frischen Funk in die Seelen der Nation. [Sie] bauen moderne Brücken zwischen Generationen. Eine Band, die alle Phasen seit den Sechzigern durchlebt und sie zu einem fetzig-kompakten Paket schnürt.“
Foto © Manuel Pitsch