Sie kommen aus Wien (Purkersdorf bei Wien, sagt man genauer), aber wenn man sie nach ihrem Lieblingsland fragt, dann sagen sie „Barcelona“ (laut gleichnamigem Song). In der Rap-Szene in- und außerhalb der Hauptstadt sind Pan Kee Bois sowas wie eine Welt für sich, und zwar keine kleine, wie schon an der Menge von Leuten ersichtlich, die sich bei Gigs auf ihrer Bühne tummeln. Stilistisch sehen sie sich „irgendwo zwischen Hip-Hop, Pop, Internetkultur und österreichischer Subkultur verortet. Ihr Sound ist eigenwillig, verspielt und voller ironischer Brechungen – gleichzeitig schwingt in vielen Tracks eine melancholische, fast verletzliche Tiefe mit.“
Zum Beispiel, wenn in „LACCIE“, featuring Souly, Zeilen wie diese wiederkehren: „Manchmal ist es schmerzhaft / Ich mach mich hoch und ich kämpf nur noch gegen Schwerkraft / Die wollen uns am Boden sehen, und das ist, was es schwer macht.“
Das ist meilenweit entfernt von leeren Mackerposen. „Musikalisch prägend sind vor allem Hnnzy, Sluq, Kobein und Kion“, heißt es weiter im Info, „Den visuellen Teil des Kollektivs gestalten Arrirris und maro, deren Bildsprache den ästhetischen Gesamteindruck maßgeblich mitprägt. Zwischen Autotune, knallenden Drums und popkulturellen Referenzen entwickeln die Pan Kee Bois einen unverkennbaren Stil, der sich nicht einfach einordnen lässt – und genau das macht ihren Reiz aus.“
„Halt“, ruft da der Programmschreiber: „’Stil, der sich einfach nicht einordnen lässt‘, damit kommt hier niemand durch. Gebt mir einen Genrenamen jetzt!“ Aber da sind die Pan Kee Bois schon längst über alle Berge, jenseits des Wienerwalds.
Foto © Maro87c