Man könnte es auch bescheidener ausdrücken, aber wozu eigentlich: Heuer wird das Popfest Wien schon zum zweiten Mal Schauplatz eines Meilensteins in der musikalischen Laufbahn des Oskar Haag. Spielte er 2021 beim Abschlussabend in der Karlskirche seinen allerersten Gig, so wird es diesmal, am Eröffnungstag auf der Seebühne, sein erstes Konzert mit eigener Band.
Wer Haags Sommerhymne „The Summer we Need“ und sein letztjähriges, selbstironisch betiteltes Album „Teenage Lullabies“ gehört hat, weiß ja schon länger, dass die musikalischen Ambitionen des jungen Musikers und Schauspielers weit über die Sternenschau mit der Akustischen auf dem Schoß hinausgehen. „Stargazing“ war gestern, es ist Zeit für das nächste Ziel, wenn schon nicht Monaco dann eben „wherever the fuck we want to go.“ Die im Februar erschienenen Single „Food Poisoning“ deutet einen weiteren Aufbruch an, einerseits in Richtung Fingerpicking, andererseits weg von der Vintage-Ästhetik in Richtung zeitgenössischer Produktion samt elektronischen Texturen und Ausflügen ins Irreale/Surreale des Digitalen (wohl der Einfluss von Produzent Alex The Flipper). Growing up in public ist keine leichte Herausforderung, hat aber immer schon für die spannendste Popmusik gesorgt.
Foto © Christoph Liebentritt