Paul Schreier alias pauT, der Multi-Instrumentalist aus Baden mit der weißen Kapitänsmütze und dem Fetisch für große Ts ist ein Veteran des Popfests, er war schon beim ersten Mal 2010 in Doppelrolle vertreten, als Bassist des Nino aus Wien und mit seiner eigenen Band, die in den neun folgenden Jahren auf ihn und ihn allein zusammengeschrumpft zu sein scheint (live expandiert sie dann aber wieder, und zwar weiblich).
pauT, dessen selbst die großzügigste Autokorrektur provozierende Namenschreibung bereits Legionen von Programmtextschreiber_innen in den Freitod getrieben hat, spielt noch im Kopfstand die wunderschönste Klarinette und gleichzeitig den musikalischsten Rickenbacker-Bass, der ihn als Beatles- bzw. McCartney-Fan ausweist, zieht aber in seiner derzeitigen Solokarriere die biologisch nicht abbaubaren Sounds des New Wave-Kaugummi-Pop der Achtziger der feinen Klinge vor und nennt sich selbst dabei bescheiden den „Jimi Hendrix des österreichischen Schlagers“.
Verkörpert durch eine Playmobil-Figur stilisiert pauT/Schlager-Hendrix sich zum „popsTar aus plasTik“, und das zügige Album dazu hat Wanda-Produzent Paul Gallister, ja was schon, produzierT.
„Alle tanzen mit dem Beat / die Stimmung sprudelt wie der Vesuv / Und auch die Band hat einen guten Ruf“ heißt es in dem als Single vorausgeschickten Ein-Ton-Hit „wer isT das mädchen miT der coolen frisur?“
Was sagen seine Kolleg_innen von den Original Hoch- & Deutschmeistern eigentlich zu solchen Tollereien?
pauTs Ururgroßvater soll übrigens tatsächlich Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitän gewesen sein, das stimmt sicher, sowas erfindet man nicht. Allerdings war das Wort damals weniger spektakulär, weil nur 41 Buchstaben lang, da man Schifffahrt mit nur zwei „f“ schrieb. Ist also dann doch keine sooo gute Geschichte.