„Weird und schizophren. Es ist vieles und nichts.“, so beschrieb Ko-Gründer Mosch in einem Interview die „Identität“ seines mutwillig eklektischen Hip Hop-Labels, das beim Popfest sein zehnjähriges Jubiläum feiert.
Um in dieser Ära des harten Brots so weit zu kommen, muss man erstens ziemlich schlau im Umgang mit den sich ändernden Formen des Musikkonsums und zweitens ein Haufen zur Selbstausbeutung bereiter Idealist_innen sein. Am besten beides. Auf der Website von Duzz Down San hat Mosch folgende grundsympathische Selbstbeschreibung deponiert:
„Unser 2008 gegründetes Independent Label Duzz Down San hat seinen Ursprung in der einfachen Idee, zwei relativ gleichzeitig erscheinende Veröffentlichungen miteinander in Verbindung zu bringen. Der junge Linzer Künstler Polifame und ich, Mosch von den Beatniks, wollten unter einer Flagge die Reise durch diese neue Dimension der konsumierbaren Musik, besser bekannt als österreichischer Musikmarkt, antreten. Gekommen ist es dann etwas anders. Das verzwillt gemischte Moschding, hat’s bis heute nicht in die Crates der Shops geschafft und fristet auf diversen Festplatten verteilt sein Dasein in Form unausgegorenen Datenmülls. Polifames Frischluft erging es besser und wurde die Nummer eins im Back Catalogue des Labels, musste allerdings nicht lange auf Gesellschaft warten, hatten doch ein paar DJs aus dem Dunstkreis der Beatniks, die Phonosapiens, auch schon einen ganzen Langspieler auf der hohen Kante. Einige Mixtapes und Freeleases später rief das nächste richtige Release eine neue Generation österreichischen Hip Hops auf den Masterplan. Feux & Mirac droppten ihr Debut. In ähnlicher Manier soll es auch weitergehen, wenn dieses Jahr noch die Langspieler von Amenofils, Chrisfader & Testa und HSC in Umlauf gebracht werden. Unsere Musik kennt keine Genres. Eigenständigkeit im musikalischen Ausdruck zwischen doper Instrumentalmusik und experimentellem Rap mit avantgardistischen Ansprüchen bleibt unsere Trademark. Nicht der selbe Sound eint unsere Artists, sondern die Realness und Aufrichtigkeit, mit der sie ihre Kunst betreiben bis auch der letzte Head nach Hause geht. Wir bedienen keine Märkte und deren wankelmütige Ökonomien, sondern wollen eine funktionierende Plattform aufbauen, die unseren Künstlern zur Verfügung steht und sie in ihrem Tun bestmöglich unterstützt. Duzz Down San. Oanz.“
Ganz frisch kann dieser Text nicht mehr sein, gehen die darin als kommend erwähnten Longplayer von Chrisfader & Testa und HSC doch auf 2009 bzw. 2010 zurück, und finden doch auch später hinzu gestoßene, große Namen wie P.Tah oder The Unused Word noch keine Erwähnung. Aber der Spirit ist 2018 wohl immer noch derselbe, und genauso soll es ja auch sein. Alles Gute, Duzz Down San!
Line-Up:
Chrisfader (DJ Set)
Testa (DJ Set)
DEY (DJ Set
Mosch (DJ Set)
Mirac (Live Beat Set)
Kinetical & P.tah (Live & DJ Set)