„My balls are invisible but they’re bigger than yours“, rappt AliceD in „Hustla“, ihrer Hymne auf sich selbst als weibliche Version des im Hip Hop so gern verherrlichten, kriminellen Dinge-Drehers, während ihr im Video dazu junge männliche Gespielen mit nacktem Oberkörper Zigaretten servieren oder das Auto waschen.
Schöner wurde der Machtkampf Eierstöcke versus Hoden selten in Worte gefasst. Ja, AliceD rappt auf Englisch, aber gelegentlich auch einmal auf Griechisch, Französisch und Deutsch, so als wollte sie uns sagen, dass die Muttersprache nur eine von vielen ist auf dieser Welt. Mittlerweile ist sie 21 oder 22, in der Wiener Hip Hop-Szene macht sie aber bereits seit vier Jahren von sich reden und bestreitet ihre Gigs zumeist ganz furchtlos im Alleingang, was schon einiges an Kaltschnäuzigkeit verlangt. Um es mit ihrem Rap in der Nummer „Arghh“ zu sagen: „Vienna is my home / The streets are my own“, und „So I’m the realest girl / Fresh and clean / Like a pearl“, aber (und davor wirft sie im Video demonstrativ einen Stöckelschuh aus dem Balkon) „I act like a man / I do what I want.“