Mile Me Deaf

Genau genommen haben wir die Mitglieder dieser Band schon einmal beim Popfest erlebt, und zwar letztes Jahr als drei Fünftel von Sex Jams, einem von vielen Projekten, die der als Wonderboy der Indie-Szene gefeierte Mile Me Deaf-Chef, -Sänger und -Gitarrist Wolfgang Möstl neben seiner alten Stammband Killed By 9V Batteries betreibt. Verwandtschaften zu oben genannten sind in der Musik von Mile Me Deaf zwar nicht zu verleugnen, aber in diesem Fall begibt sich Möstl zielsicher auf die Suche nach dem Schnittpunkt zwischen seiner von den Gitarrenhälsen der Herren Moore/Ranaldo, Mascis oder Cobain (ja doch) vermessenen, musikalischen Herkunft und dem Format Popsong, bis hin zur unbekümmerten Blas-und-Saug-Mundharmonika auf „Troubles Caught“ und orgellastigen Song, die auch bei Slumberland Records gut aufgehoben wären. Wenn eine Nummer wie „The Scene Is Deaf“ mit ihrem Rhythm Box-Groove und ihren seifigen Keyboards allzu gefällig zu werden droht, stellt die Zeile „fuck the police like we always did“ allerdings gleich wieder klar, wo der Bartl den Möstl holt (bitte vielmals um Verzeihung).