M185

Zugegeben, der Project Space der Kunsthalle ist kein Rock-Club. Aber als ebendort beim letztjährigen Popfest M185 dem dicht gedrängten Publikum ihre eindringlichen Drones tiefer und tiefer ins Hirn trieben, vermochten weder das nüchterne Tageslicht noch die fehlende Bühne den hypnotischen Effekt zu mindern. Im Gegenteil: Wie der Feierabendverkehr draußen vor dem Fenster monoton und träge über den Karlsplatz rollte, während die Band im Vorderground „The City and the Beat“ spielte, das hatte was. Kurz, es war einer jener Gigs, der Uneingeweihte an Bord holt und ZweiflerInnen überzeugt.

Nicht dass diese schleichende Bekehrung nicht ohnehin längst im Gange gewesen wäre. M185 hatten sich schon zwei Jahre zuvor mit „Transformers“ (jawohl, in der Mehrzahl, nimm das, Lou Reed!), ihrer LP in der markanten weißen Textilhülle, auf unaufdringliche Art einigen Respekt verschafft. So unaufdringlich und fern von jedem aufgeblasenen Hype, dass der – umso verdientere – FM4 Alternative Award für ihr Album „Let The Light In“ beim heurigen Amadeus-Preis einigermaßen überraschend kam. Weil wir es immer schon gewusst haben, wollen wir sie jetzt noch einmal sehen. Da das Popfest Wiederholungen meidet, werden M185 diesmal allerdings auf der Seebühne spielen, man wird sie zur Abwechslung also sehen können.