Während Hans Wagner und Hubert Weinheimer sich auf allen erdenklichen musikalischen Spielwiesen dieser Stadt herumtrieben, ließ ihr zweites Album lange auf sich warten. Mehr als drei Jahre nach ihrem Debüt ist „Wut und Disziplin“ heuer endlich erschienen, in seinen Texten so eloquent wie in seinen ambitionierten Arrangements, die alles erfüllen, was man sich von diesen obszön übertalentierten Musikern und ihrem nicht grundlos endlosen FreundInnenkreis erhoffen durfte. Hymnen über Hymnen, von „Nicht Wichtig“ über „Was du nicht alles sagst“ bis hin zum vielsprachig tragischen „Hardcore“, und alles voller präzise gesetzter Zeilen, siehe „Nörgler, Krittler, Feiger Hund“, die ultimative Abrechnung mit dem Wiener Volkssport der Giftspritzerei: „Dein Wissen aus der ersten Hand, das sammelst du im Erdbeerland und bildest Sätze unentwegt mit Worten, die du nicht verstehst. Gesalbt, gekrönt und auserkoren, ein Leben lang auf Tauchstation, dort sitzt du auf dem blinden Fleck und ziehst die anderen in den Dreck. Das ist alles Tarnung, hab ich recht?“ Natürlich hat er recht.