„Wir können ja nichts dafür, dass es so viel schlechten Pop gibt“, zitierte der Falter im März Max Gaier: „Früher hat es wegen Pop noch Revolutionen gegeben (…) heute steht es für etwas furchtbar Vorhersehbares. Ich finde, das gehört wieder anders definiert!“ Allein dafür gehört der gute Mann schon umarmt und auf die Seebühne des Popfests gestellt. Was noch dazukommt, ist, dass Gaier seines Zeichens neben Bobby Slivovsky einer der beiden Sänger von 5/8erl in Ehr’n ist, die nicht erst mit ihrem heurigen Album „Gut genug für die City“ einen ordentlichen Lauf erwischt haben. Wer ihren Namen und ihren Hang zu Akkordeon und Terzengesang mit Wienerlieder-Brauchtumspflege verwechselt, liegt ganz ganz falsch: 5/8erl in Ehr’n sind vielmehr eine akustische, auf Wienerisch singende, perfekt aber locker groovende und harmonierende Jazz-Soul-Band, musikalisch weit näher an Bill Withers als an Qualtinger und Heller, die sie in einem ihrer Hits besingen. Was schon auch damit zu tun haben könnte, dass dann und wann neben den Achterl und den Melonenschnitten eben auch der eine oder andere „Siasse Tschick“ die Runde macht.