Die Melancholie der Jahrmarktsorgel, die Verlorenheit des Reverb, die emotionale Macht der Wiederholung, all das setzen TENTS mit derartiger Treffsicherheit ein, dass man glauben könnte, Clemens Posch, Lucas Kulterer and Paul Stöttinger hätten ihr ganzes Leben schon an diesem Sound gefeilt. Tatsächlich haben sich TENTS erst vor relativ kurzer Zeit von einem Homerecording-Projekt zu einer fabelhaften Live-Band entwickelt, die dem Post-Punk genauso nahe steht wie der Traurigkeit des Schlagers. Interessant die in den Kritiken seit der Veröffentlichung ihrer von Mario Zangl von Mile Me Deaf produzierten Debüt-EP „Under my Wings“ immer wieder durchklingende Diagnose, die Band arbeite mit einfachen Mitteln. Ein glatter Irrtum, denn was TENTS da drauf haben, ist die hohe Kunst des Keinen-Ton-zuviel-Spielens, und mit „Landscaper“, dem Titelsong und dem majestätischen „Ahouse“ sind ihnen gleich auf Anhieb ein paar große Herzenshymnen gelungen.