Zumindest von außen sieht es so aus, als hätte Stephan Wildner alias Graf Hadik in den letzten Jahren seine musikalische Vergangenheit zum zweiten Mal durchgemacht. 2014 kehrte er für das Album „Vor 100.000 Jahren war alles ganz anders“ in den Schoß seiner alten Punk und New Wave-Band Chuzpe zurück. Runde 30 Jahre davor war er bei Chuzpe ausgestiegen und hatte Graf Hadik und die Flughunde gegründet. Und siehe da, die gibt es nun auch wieder. Andererseits: Johnny Rotten darf ja auch gleichzeitig bei PiL und den Pistols sein, und im Gegensatz zu ihm faselt Graf Hadik sicher keinen Unsinn über Brexit. In jedem Fall zahlt es sich für uns alle aus, die unterbelohnten Flughunde wiederzuentdecken. Von ihrer popgeschichtlichen Rolle her waren sie einst nämlich, gerade in ihrem frühen Umgang mit Samples, wohl wesentliche Vorreiter der Wiener Elektronik-Szene. Und das ist, wenn man’s so bedenkt, schon ein kolossaler Verdienst. Die aktuelle Bandinfo besteht übrigens aus folgenden Zeilen:
„BIEDERMEIER ZORRO GROOVE
In Originalbesetzung
Christian Pärtarn, Andi Kolm, Stephan Wildner
Dementsprechend schlafwandlerisch torkeln die Hadiks durch ihr wild zusammengeträumtes Sammelsurium an Elektro-Rhythmen, Film O-Tönen, psychedelischen Flashbacks und selbstgebastelten Genie-Blitzen.
Beat Dis!!!”