Sie waren eine eigenartige Zeit, die Wiener Achtzigerjahre. Während die Neue Deutsche Welle anderswo auf martialisch und düster machte, feierte Wien ein kleines Fifties-Revival und eine ironisierte Wiederentdeckung des Schlagers. Vermutlich in scherzhafter Anlehnung an den von den Specials wieder ausgegrabenen Rude Boy-Song „A Message To You Rudy“ schrieben österreichische Bands wie Minisex und die Rucki Zucki Palmencombo Hits mit Rudis in der Hauptrolle. In letzterem Fall war es das Lied „Südseeträume“. Die seien „auch nur Schäume“, hieß es da, „drum bleib, Rudi, zuhause.“ Dass an diesem Lob der Bescheidenheit eine zentrale Figur des Underground wie Ronnie Urini beteiligt war, verrät einiges über die komplizierten Geschichten hinter dem nach Airplay schielenden Austropop-Output jener Zeit. Die Rucki Zucki Palmencombo sollte sich bald nach ihrem Erfolg wieder auflösen, es gibt sie aber seit 2001 wieder in neuer Besetzung: Gabi Tragut-Kirsch (Bass, Stimme), Berni Tragut (Gitarre, Stimme), Rob Niedl (Schlagzeug), Herwig Müller (Akkordeon, Stimme), Claudia Fenzl (Geige).
Laut ihrer Bandinfo: “Fünf Leute, die gerne kochen. So besteht auch ihre Musik aus verschiedenen Zutaten, die zu einem Eintopfgericht verschmort werden. Etwas vom Rock’n’Roll, eine Prise Tango, etwas vom Blues, was kann unsere Volksmusik… wie verhält sich ein Song von Hank Williams zu einem Kärntner Lied?“ Wie anderswo schon gesagt: Kochmetaphern in der Musikbeschreibung gehen in Ordnung, solange dabei niemand „vom Feinsten“ sagt.