Dass der selige Ikey Owens von The Mars Volta auf ihrem Track „Soul Prison“ Keyboard spielte, sagt einiges über die musikalische Sozialisation von Mother’s Cake. Geographisch gesehen kommen sie ja aus einem kleinen Ort im Pitztal in Tirol, aber im österreichischen Westen wird ja immer schon besonders gern hart gerockt. Mother’s Cake pflegen allerdings auch eine ausgeprägte Funkiness, die sich vor allem live gern ins Progressive und Psychedelische verfranst. Yves Krismer an Gitarre und Stimme, Benedikt Trenkwalter am Bass und Drummer Jan Haußels sind allesamt virtuose Instrumentalisten und demonstrieren ihre obszöne Tightness gern mit perfekt simultanen Synkopen und Breaks. Vielleicht ja auch, weil es in einem Bergdorf viel Zeit zum Üben gibt, sagt sich der faule Wiener. Was es dort jedenfalls sicher nicht gibt, ist eine Szene, in der man sich langsam von Lokal zu Lokal vorarbeiten könnte, also nahmen Mother’s Cake an mehreren Band Contests teil und gewannen 2010 glatt das Österreich-Finale von „Local Heroes“ in Wien. Seither haben sie drei Studio- und ein Live-Album herausgebracht, und 2016 tourten sie mit Wolfmother durch Europa. Die Seebühne werden sie auch noch schaffen.