So schnell kannst du gar nicht „kunstiger feministischer Hip Hop“ hier hinschreiben, dass die Lyrics von Klitclique dich dabei nicht erst recht in den Popsch beißen. Frei nach DJ Vadims „The Terrorist“ ist ihr „D€R F€MINI$T“ die Hymne zu einer Zeit, da selbst Theresa May ein „This is what a feminist looks like“-T-Shirt trägt. Du sagst das F-Wort schnell dahin und bist vorn dabei bei den neo-bourgeoisen sozialen Umgangsformen. „Alle müssen, keiner will, Feminis-muss.“ Die Sprache stimmt, und darunter bleibt alles gleich. Nicht, dass G-udit und $chwanger (gern im Verein mit Fauna) bloß das leichte Ziel des „Geh halt die einzige Frau-im-Wahlkampf wählen“-Feminismus auf die Schaufel nehmen, sie zielen genauso unerschrocken auf den eigenen Umkreis („Ich bin der Frauen müssen angezogen sein in Pornos und miteinander reden über irgendetwas anderes als Männer‘-Feminist / Ich bin der Feminist / Aber dann hab ich mir die Beine rasiert und Coco Chanel ins Gesicht geschmiert und auf der Akademie studiert“). In ihren Kunst-Installationen reproduzieren Klitclique die täglichen Versatzstücke des DJ-Hipstertums, von Mischpult und Boxen bis zu den Tschick im Aschenbecher – aus Karton. Dann wieder penetrieren sie mit gigantischen Papp-Penissen U-Bahn-Türen. „Die Klitclique“, schreiben sie, „ist bekannt durch White Cube Institutionskritik an der Schnittstelle des Interfaces von Musik und Bild des post-digital radikal feministischen Untergrunz. Mit neo-elektronischen low-tech Soundgewölben und kosmischer Wortmunition bauen G-udit und $chwanger, die sich bereits aus dem letzten Leben kennen, gerne ephemere Karton-Installationen, verhalten sich aber auch promiskuitiv anderen Medien gegenüber.“