Ernst Molden schreibt: „Ob er nicht einmal ein Solo-Album in seinem Wiener Deutsch aufnehmen wolle, habe ich ihn in einem Anfall der Kühnheit gefragt. Natürlich genau wissend, wieviele brillante und völlig ‚unösterreichisch‘ englische Songs Robert Rotifer in den letzten Jahren veröffentlicht hat, auf Platten, die ihn in mehreren ebenfalls ‚unösterreichischen‘ Musiköffentlichkeiten bekannt gemacht haben.
Darum erwartete ich eine geschliffene Absage, als Robert sagte: ‚Das mach ich gern!‘
Dann kamen die Songs, so im Wochentakt. Nach und nach erst begriff ich, dass es diese Entscheidung der Engländer war, doch nicht so wirklich zu Europa zu gehören, die Roberts Verstörtheit, seine Trauer und seinen Zorn und damit die Songs hervorbrachte, die ich hier in Wien hören konnte. Aus einem siegreichen, weil irgendwie davongekommenen Auswanderer war geworden, was Dylan in „I Pity The Poor Immigrant“ besingt.
Dies und noch viel mehr können wir jetzt auf ‚Über uns‘ hören. Ein wunderschönes Deutsch, gesungen in einer Brüchigkeit, die ihre Gründe hat. Begleitet von feinem, oft fast schwebenden Fingerpicking auf einer meisterhaft beherrschten Gitarre. Ein Album, das Orte der Totenstille hat und doch so viel erzählt. Ein ruhiger Ort inmitten des Weltzyklons.”