ÖZLEM BULUT BAND

Die Band rund um Sängerin Özlem Bulut und ihren musikalischen Partner, den Pianisten und Komponisten Marco Annau, war schon 2019 beim letzten Popfest unter gänzlich anderen Bedingungen im TU-Kuppelsaal mit ihrer charakteristischen Mischung aus traditioneller, anatolischer Musik, Jazz und klassischem Songwriting zu sehen. Der Kontext – der Beginn des Pop-Abends auf der Arena-Hauptbühne – ist diesmal ein etwas konträrer, aber Ko-Kuratorin Esra Özmens Erklärung des Konzepts dahinter ist kaum zu widersprechen: „Ich find sie nice auf der Bühne, ich find ihre Musik geil und die Band auch, deswegen haben wir gedacht, es wär einmal schön, mit so einer Musik zu beginnen.“
„So eine Musik“ lässt sich selbstverständlich keinesfalls auf Buluts türkisch-kurdische Herkunft reduzieren. Wie es im Band-Info so schön richtig und doch auch etwas paradox heißt: „Der Projektidee inhärent ist die Erzählweise einer selbstbestimmten Frau, die ihren Lebensradius abseits von Klischees und Fremd-Projektionen untersucht. Und dafür kann man mit Klischees und Projektionen spielen.“
Dabei hilft es auch, dass Bulut auf der Bühne die Kernbesetzung ihres vielbeachteten Albums „Aşk“ aus dem Jahr 2015 um sich versammeln kann: Annau an den Tasten, Holzbläser Andrej Prozorov, Schlagzeuger Jörg Mikula und Bassist Marko Ferlan. Es heißt, sie proben gerade an neuen Dingen, nur raus damit!

Foto © Onur Serdar