Die Geschichte des Trios Birgit Michlmayer, Maria Traunsteiner, Renée Winter (Synth, Bass, Schlagzeug, Mikrophone) reicht zurück bis zum mittlerweile historischen Frauenbandenfest 2002. Seither haben First Fatal Kiss auf unzähligen Ladyfesten, pink noise (Ex-Girls* Rock) Camps, bzw. in Deutschland, Tschechien, Slowenien und Bosnien-Herzegowina die Szene der Wiener FLINTA*-Musiker*innen repräsentiert und nebenher eine Split-Seven-Inch (mit der tschechischen Band Gaffa), ein Album („Danke, gut“, Zach Records) und eine Split-Twelve-Inch (mit Ex Best Friends aus Berlin) veröffentlicht. Ko-Kuratorin Esra Özmen wiederum lernte sie bei der Theater-Arbeit, in der Kunstszene oder auf Donnerstags-Demos kennen, sah sie schließlich auf der Bühne und befand sie für (ihre höchste Auszeichnung) „nice.“
„Die musikalische Selbstbeschreibung Queer Kitsch Punk“, heißt es im Band-Info, „verweist auf die politische Idee von Punk, Do-it-yourself-Gedanke inklusive, die einen praktischen Zugang zum Musikmachen auch erst ermöglichen kann, verbunden mit einer musikalischen Sozialisation, die auch auch das Lustbringende eingängiger Melodien aus Chanson, Pop und Schlager anerkennt und deren Aneignung und Umdeutung befürwortet.“
In „Es muss eskalieren“, ihrem 2020 live in einer von Chris Jankas Küchen Sessions eingespielten Beitrag zum „Klangfestival Remote“-Sampler, realisiert sich dieses Konzept in einer anarchistischen Mitsing-Hymne: „Schießt die Nazis auf den Mond / Damit sich Raumfahrt wieder lohnt / Schampus, Sekt und Kaviar / Sind ab jetzt für alle da“, singen First Fatal Kiss da unisono, „Lieber schwul und lebensfroh / Als verklemmt und hetero / Jeder Mann und jede Frau / Steuerung C, Steuerung V / Schiebt ihr weiter Leute ab / Machen wir die City platt / Eure Kinder werden so wie wir / Eure Kinder werden alle queer.“
Foto © Bernadette Reiter