Es gibt Bands, die funktionieren wie verschworene Bollwerke gegen die musikalische Außenwelt. Andere wie Francis International Airport verstehen sich ganz im Gegenteil als gemeinsamer Kanal für all das, was man an Einflüssen in sich aufsaugt: seien es die Synth-Sounds des Achtziger-Revivals, der insistierende Puls des alten Krautrock oder die fortschreitende Auflösung des scheinbaren Widerspruchs zwischen Songformat und elektronischem Track. Der erste Weg dorthin führt oft über die Infragestellung althergebrachter Arbeitsweisen, und hier dürfen wir auf das Band-Info verweisen bzw. die darin erwähnte „Computerisierung, die bei der Band bereits beim Songwriting eine zentrale Rolle spielt. FIA ist keine Proberaumband. Über die heimischen Rechner tauschen die Musiker Skizzen, Soundschnippsel und ganze Spuren aus – dabei kann die klassische Instrumentenzuordnung schnell durcheinander geraten.“ All das ist aus dem heurigen FIA-Album „Cache“ positiv herauszuhören, und doch haben FIA unter der geschliffenen, mit dem Flair des Synthetischen spielenden Oberfläche ihres neuen Materials nicht ihren instinktiven Hang zum epischen Indie-Rock versteckt. „Never look back“, singt Markus Zahradnicek, dessen zusehends vom Rock-Vibrato befreite Stimme sich chamäleonhaft an den kühlen, cleanen Klang der Keyboard-Sounds anzunähern scheint, sehr programmatisch im Song „Diorama“. Nie zurückschauen, so wie der Cache-Folder einer Festplatte, der Inhalte aufnimmt und wieder löscht, sobald Neues dazukommt, ohne um Erlaubnis zu fragen. Wozu auch? FIA hätten ohnehin bedenkenlos auf „Yes“ geklickt.