popfest

A.G. TRIO

Warum Girlanden ziehen, wenn’s auch geradeaus und durch die Mitte geht? In den rund sieben Jahren, seit Markus Reindl, Roland Bindreiter und Jürgen Oman gemeinsam als A.G.Trio unterwegs sind, haben sie sich nie mit einer anderen Mission aufgehalten, als möglichst viele Menschen möglichst flott zum Tanzen zu bringen. „Action“ hieß dementsprechend auch das letztes Jahr erschienene, auf eine Serie von Singles und EPs wie „Dancen“ oder „Replay“ folgende, erste Album der aus dem Mühlviertler Backlab Collective hervorgegangenen Formation. Der bei Etage Noire (als Labelkollegen von Parov Stelar) erschienene erste Versuch an der Langform erwies sich als kompromissloses Electrohouse-Feuerwerk, das einzig im sehnsüchtigen Klang der Stimme von Francis International Airport-Sänger Markus Zahradnicek auf dem Hit „Countably Infinite“ an der fremden Welt der Melancholie anstreift. Wenn dazu nicht der Smetanas Moldau grob versemmelnde „Moldance“ gereicht haben sollte, stellte aber spätestens das Hühnergackern als Hookline auf ihrer heurigen Nachfolgesingle „Duckstep“ klar, dass das A.G. Trio die Auseinandersetzung mit dem Existenzialismus trotzdem auch weiterhin den Rolltragenpulloverträgern überlässt. Eine unverschämt party-freundliche Einstellung also, die den dreien immerhin die Lizenz verschafft hat, von Südkorea über Mexico bis nach Berlin die Massen zu beschallen. Und jetzt den Karlsplatz.