popfest

Mono & Nikitaman

Eigentlich erstaunlich, dass Mono & Nikitaman nach 15 Jahren massiver Verdienste in Sachen Dancehall und Ragga erst beim achten Popfest im Programm vorkommen. Keine Zeit ist falsch, um ein Versäumnis gutzumachen, und im Sommer 2017 wird dieses Duo dringender gebraucht denn je, schon allein, damit hier jemand klarstellt: „Hitler muss immer wieder sterben.“ Es ist an der Zeit deutlich zu werden: „Angst vor dem Fremden, immer das Gleiche, und die Leute wählen die Scheisse. Der Pöbel brüllt die Parolen, ja es stimmt, ihr werdet belogen, aber nicht von der Presse, sondern von Demagogen, ihr seid nicht das Volk, ihr seid Vollidioten.“
Ob sie nun im Video zu jenem Song Faschismus, Rassismus, Hass und Dummheit zu Grabe tragen oder in „Ein Haus ist kein Zuhause“ den Donald Trumps dieser Welt erklären, „Man muss keine Mauern bauen, um ein Zuhaus zu haben“: Monika Jaksch aus Linz und Nick Tilstra aus Düsseldorf haben nun schon über sechs Alben hinweg bewiesen, dass man Musik machen kann, die es verlässlich in die Charts schafft und dabei doch eindeutig politisches Bewusstsein transportiert. Klar, es ist populär und geht schnell in Ohr und Lunge, Zeilen wie „Kein Weed ist auch keine Lösung“ zu singen, aber in „Gras ist legal“ heißt es andererseits auch, dass „Opium für’s Volk dann Teil von dem Plan wird, New World Order, schlaft nur ein, meine Kinder, Ganja ist jetzt frei.“
Das und noch viel mehr werden Mono & Nikitaman auf der Seebühne zu sagen haben, und wir werden am Ende flehen „Gib mir noch nen letzten Hit, nen letzten“, und die Sonne sie wird sinken über dem Karlsplatz.