„Don’t wanna kill all of you / But my finger is stuck on the trigger with glue“, singen die beiden Frontfrauen der Josephines auf „Shoot & Reload“, dem ersten Song ihrer „Imagination EP“. Klingt nach einer der nettesten Ausreden für ein Blutbad, die man je gehört hat. Tulln scheint also ein gefährliches Pflaster zu sein, dort kommen die Josephines nämlich her. Bei allen mit Musik dieser Art scheinbar unvereinbaren Blumenstadtklischees hat das durchaus seine Stimmigkeit. Wie schon die amerikanische Alt.Rock/Grunge-Szene der 1980/90er zeigte, von der die Josephines hörbar geprägt sind, ist die Kleinstadt ein idealer Boden für Rockmusik als Medium der Überschreitung. „I’ll never let you hurt me“, heißt es im Refrain von „Break Me“, und man wagt sich gar nicht auszumalen, was damit alles gemeint sein könnte. „Zwischen Rock und Pop haben The Josephines ihren Platz gefunden“, sagt das Bandinfo, „Mit der richtigen Prise Indie, einer fulminanten Stimme und ohrwurmverdächtigen Melodien bekommt man sie nicht mehr so schnell aus dem Kopf.“ Das hört sich vielleicht ein bisschen vage an, aber man sollte nie vergessen: Auch die Pixies wollten am Anfang bloß so wie Black Sabbath sein.