popfest

OKMALUMKOOLKAT, CID RIM & THE CLONIOUS PRESENT HOLY OXYGEN

“I’m the best FYI / Do it do it / DIY” rappt Okmalumkoolkat herrlich satirisch in seinem Hit “Internet Jetset Zuper“, dabei ist die ganze globale Selbst-Promotion-Brustklopferei der Online-Welt eh schon auch zu was gut. Sie hat zum Beispiel ermöglicht, dass einer wie Okmalumkoolkat aus Südafrika seine Seelenverwandtschaft mit Cid Rim & The Clonious aus Wien entdecken konnte. Dem offiziellen Pressetext von Affine Records zufolge muss man sich das so vorstellen:

“booted into life balancing dissolving and crooked continental masses.
knitting johannesburg and vienna brains.
emphasizing differences. emphasizing parallels.
religion x life x science x philosophy.
putting the universal mess into a box.
juggling music. juggling life.
selecting. recording. performing.
expression.
no routine.
think. tanks.
they leopards.”

Das ist sicher nicht übertrieben, schon gar nicht das mit dem Balancieren der Kontinentalmasse und dem Stricken der Hirne zwischen Wien und Johannesburg oder dem Kunststück, das ganze Durcheinander des Universums in eine Schachtel zu stecken – alles im Dienste der Erschaffung von Heiligem Sauerstoff. Die Acts des ebenso kunstsinnigen wie tanzfreudigen Electronik-Labels Affine Records waren und sind von Anfang an eine jährliche Bereicherung des Popfest, den Kontakt fädelte einst übrigens der heurige Co-Kurator Wolfgang Schlögl ein. Witzig eigentlich, dass man in Wien gern so redet, als wäre die internationale Strahlkraft der Wiener Elektronik eine Sache der fernen Neunziger, während gleichzeitig einer wie Cid Rim etwa Sky Ferreira remixt oder in Zusammenarbeit mit Kanye West (als Arrangeur) den Rapper Theophilius London aus Brooklyn koproduziert. „Full Nelson“ hieß übrigens die EP, die Cid Rim 2010 zusammen mit The Clonious herausbrachte. Seither waren die beiden viel miteinander unterwegs, unter anderem auch gemeinsam mit dem in der dortigen Szene bewanderten DJ Lehrl in Südafrika. Dort trafen sie dann Smiso alias Okmalumkoolkat (den sie vorher wie gesagt übers Internet kennengelernt hatten) und gingen gleich mit ihm ins Studio. Letztes Jahr flogen sie den Rapper aus Joburg für Gigs beim Strassenfest des Restaurants Zweitbester und im Celeste ein, und heuer vereint sich die transkontinentale Gang wieder auf der Seebühne des Popfest zum Betonen der Differenzen und der Parallelen. Leoparden sind das, stimmt schon.