“Hit them where it hurts“ – „Triff sie, wo es schmerzt“, singen Me and Jane Doe in ihrem gleichnamigen Song. Der Sound mag zwar elektronisch melancholisch glitzern, aber das Patriarchat darf sich schon auf einen saftigen Tritt in die Eier gefasst machen. Tatsächlich kann die Musik dieser Band hin und wieder in Richtung Punk, dann wieder in Richtung der Massive Attack-Definition von Hip Hop kippen, was pop-genealogisch gesehen wesentlich mehr Sinn ergibt als zuerst ersichtlich (vgl. The Slits). Laut Bandbiographie trafen sich die Burlesque-Künstlerin Denice Bourbon, DJ, Veranstalterin und Produzentin p.K.one und die Illustratorin Lisa Wawrusch 2011 in ihrer liebsten Queer Bar und tranken gemeinsam, bis die Idee einer Bandgründung unausweichlich schien. Computer, Bass, Stimme und schließlich die Gitarre der später hinzugestoßenen, am Werk der Ramones selbstgeschulten Jasmin Maria Rilke.
Jane Doe ist bekanntlich die unidentifizierbare Frau der amerikanischen Kriminologie, das weibliche Gegenstück zu John Doe, und „Me and Jane Doe“ der möglicherweise beste Song von Charlotte Gainsbourg spricht davon, wie eine Frau ihr Glück mit einer Knarre sucht. Das kann man jetzt so auslegen oder so. Nein, eigentlich nur so.