Wir wissen noch nicht, ob sie fürs Popfest das Pfadfinder-Outfit oder die weiße Marine-Uniform wählen werden, aber vergessen werden wir das Outfit rund um den seine Texte in Großbuchstaben skandierenden Frontmann Jimmy Zurek sicher nicht. „Der Aufruhr beginnt als Spaziergang“ (“the riot starts as a walk“), ließ der Musiker, Künstler und Autor uns letztes Jahr auf seiner teils von Sebastian Schlachter und Patrick Pulsinger, teils von Umberto Gollini produzierten und gemixten Debüt-EP “The Chainsaw Unchains“ wissen.
Man konnte kaum überhören, was damit gemeint sein sollte: Kampflustige Beats, unhöfliche Elektronik, sowie gleichermaßen verzerrte Gitarren und Vocals vermittelten das mulmig aufregende Gefühl, das hier gerade was Unkontrollierbares losgehen könnte.
Nach diesem ersten Anlauf wechselte Zurek den Gitarristen (Bernd Vasari verlässt die Band. Ihm folgte der umtriebigen Wolfgang Möstl), und die Car Cassettes wandelten sich mit Daniel Aebi am Schlagzeug und Christian Streißnig am Bass von einer Fiktion zur vollständigen Band. „Fake Detroit Punk“ nennt Zurek den herrlichen Lärm, den die vier gemeinsam erzeugen. Produziert wurde ihr kommendes erstes Album „A White Shark Called Blues“ von Dave Tarrida, dem nach Wien verzogenen britischen Techno-DJ spanischer Herkunft. Da kennt einer nicht nur interessante Leute, sie wollen auch alle mit ihm spielen. Sicher nicht ohne Grund.