Prinzipientreue muss nicht Stillstand heißen: Auf der einen Seite sind Elektro Guzzi eine Band im engsten Korsett: Ein Trio aus Schlagzeug, Gitarre und Bass, das jeden Moment seines Zusammenspiels akribisch plant. Andererseits erzeugen sie aus dieser Prämisse die pure, unverdünnte Euphorie. Ihr neues Album „Observatory“ bringt neue Varianten einer These, die man immer wieder bewiesen hören will: Drei Menschen können so exakt grooven wie eine präzise Techno-Maschine. Das ist die erste Schicht der Erkenntnis, die ein Elektro Guzzi-Auftritt vermittelt. Gleich dahinter lauert die Entdeckung, dass verselbständigter, entpersönlichter Sound, wie ihn die Dance Culture kennt, nicht nur Menschenkörper zum Zucken bringen kann, sondern auch umgekehrt. Und schließlich folgt der Verdacht, dass in all der Präzision, mit der sie analoge Instrumente durch digitale Effekte jagen, auch eine kaum merkliche Portion menschlichen Überschwangs steckt, die ihren Techno noch das bisschen physischer zum Pumpen bringt.