Wo immer man was über diese Band liest, wird hervorgehoben: Diese MusikerInnen stecken zwar von Kindheit an tief in der Tradition der Volksmusik, aber sie verfügen schon auch über solide klassische Ausbildungen. Das darin mitschwingende Bedürfnis nach akademischer Legitimation sagt allerdings mehr über Österreich und sein verunsichertes Kunstverständnis aus als über die Musik von Alma, die ihre Abenteuer ganz im Gegenteil im Verlassen der gelehrten Bahnen suchen. In den Zweigen von Almas Band-Stammbaum baumeln die Früchte verdienter Formationen alternativer Volksmusik wie Aasgeiger oder Aufstrich, es gibt aber auch Verflechtungen mit den wilden Sträuchern der Popwelt: Violinistin Julia Lacherstorfer spielt etwa bei Neuschnee, ihre Schwester Marlene als allseits begehrte Bassistin bei Velojet, in der Ernst Molden Band und in vielen anderen Formationen mehr. Auf der Bühne stehen die beiden Oberösterreicherinnen jeweils außen, zwischen ihnen zwar nicht genetisch, dafür musikalisch umso enger verschwisterten Evelyn Mair aus Südtirol und Matteo Haitzmann aus Salzburg (beide Geige und Gesang), sowie Marie-Theres Stickler aus Niederösterreich (Akkordeon und Gesang).
Mit Gesang, wohlgemerkt, kann in diesem Fall auch Jodeln gemeint sein, und ja, dabei geht es – etwa im Admonter Echojodler – um das vom zweideutigen Bandnamen referenzierte Leben auf der Alm, von dem beim Städterfest Popfest bisher nur selten zu hören war.
Wer abgesehen davon nicht an Alma Mahler-Werfel denkt, darf sich den Eckerlkäse-Witz trotzdem verkneifen. Anzunehmen, dass sie den schon gehört haben.