Von Favoriten bis zum Karlsplatz ist es mit der U1 bekanntlich nur ein Katzensprung. Aus dem Süden der Stadt versorgt A.Geh Wirklich?, begleitet von den Beats des DJ King, uns bereits seit den 1990ern mit Youtube-Quotenbringern aus dem wahren Leben wie „Samma uns ehrlich“, „Freibad“ oder der lokalpatriotischen Hip Hop-Hymne „Oh Wien nur du alla“ (im Duett mit Funky Cotletti). Der nach der klassischen Wiener Formel für die Bezeugung mangelnden Interesses an Belehrungen jeder Art benannte Rapper hat sich die Rückeroberung des in umgekehrtem Verhältnis zur Frequenz seiner Existenz vielbeschworenen Wiener Schmäh zur Aufgabe gemacht. Er befreit ihn aus dem tourismusfreundlichen Sagenreich des Süßelns und holt ihn zurück in sein natürliches Habitat der kultivierten Bösartigkeit. Nicht umsonst samplet sein vom Wirtshaustisch weg erzähltes Alkoholiker-Porträt „Es Mineralwossa“ den Herrn Karl des alten Qualtinger. Erwähnte Beats von A.Gehs Hawara DJ King sind nicht fett, sondern „blad“, und wo andere geborgten Bling zur Schau stellen, wedelt A.Geh lieber mit einer Dose Ottakringer.