popfest

KEKE

„Sie sollte singen die Stimme so lieblich / Was bildet sie sich ein? / Was bildet sie sich ein?“ Wenn KEKE in ihrem Song „Paradox“ solche Zeilen rappt und dazu in einem extra-prolligen BMW sitzend die passend Handgesten performt, könnte man zunächst meinen, sie mache sich selbstbewusst über die entmutigenden Stimmen her, die ihr im Verlauf ihrer bisherigen Karriere begegnet sein mögen. Aber im Refrain des Songs singt sie dann offen von Angst und Verunsicherung, ein im Hip Hop eher tabuisiertes Sentiment.
Allerdings, wir wissen, im Eingeständnis der eigenen Schwächen liegt die eigentliche Stärke. Die im nicht gerade als Hip Hop-Mekka legendären Krems aufgewachsene KEKE ist sich auch nicht zu schade, in ihrer Biographie zu enthüllen, dass sie mit dem Singen in Bars und auf Hochzeiten anfing, ehe sie in Wien Jazz-Gesang studierte, schließlich inspiriert von Princess Nokia und Rosala zu ihrem Stil fand und mit der Debüt-Single „Donna Selvaggia“ (übersetzt: wilde Frau) auf der Bildfläche erschien. „Finde den Fehler“, rappt sie da. Wir suchen ja, aber er ist einfach nicht zu entdecken.